Storytelling Beispiele - 6 Ideen, wie du Geschichten in deinem Onlinekurs verwenden kannst.
Fantasy-Abenteuer, Krimis, Komödien oder Science Fiction .
Es gibt so viele verschiedene Arten Geschichten zu erzählen.
Genauso gibt es auch nicht DIE Art, wie du Geschichten innerhalb deines Onlinekurses verwenden kannst.
In diesem Blogartikel findest du 6 Ideen, wie du Storytelling in deinem Onlinekurs einsetzen kannst.
Möchtest du lieber hören als lesen?
Zu diesem Blogartikel gibt es auch eine Podcast-Folge mit dem gleichen Inhalt.
Als ich das erste Mal von Storytelling im Marketing Kontext gehört habe, habe ich sofort überlegt, wie sich das auch in Onlinekursen verwenden ließe.
Ein paar meiner Ideen teile ich mit dir in diesem Blogartikel.
Wenn du den Artikel Storytelling im Onlinekurs noch nicht kennst, empfehle ich dir, vorher nochmal da reinzuschauen, bevor du hier weiter liest.
Dort erfährst du die Grundlagen über Storytelling, und welche positiven Auswirkungen das auf das Lernen haben kann.
Noch da? Dann steigen wir direkt ein mit dem ersten Storytelling Beispiel:
Storytelling Beispiele für deinen Onlinekurs
1. Die Einführungsgeschichte
Statt direkt mit den Infos zu starten kannst du deinen Onlinekurs auch mit einer Geschichte beginnen.
Das kann eine persönliche Geschichte sein von deinem Erleben mit dem Kursthema.
Dann sollte es aber nichts sein, was die Teilnehmer*innen schon zig mal so bei dir gelesen oder gehört haben. Sonst driftet die Aufmerksamkeit gleich wieder weg.
Oder es kann eine Geschichte von ehemaligen Kursteilnehmer*innen sein, oder auch der Kontext von einem fiktiven (aber realistischen) Beispiel sein, das die Kursteilnehmer*innen Stück für Stück durch den Kurs begleitet.
So eine Einführungsgeschichte weckt Interesse, gibt einen guten Kontext und hilft den Teilnehmer*innen dabei, einen sanften Einstieg ins Thema zu bekommen.
2. Fallstudien und Erfolgsgeschichten:
Fallstudien und Erfolgsgeschichten erzählen von ehemaligen Kursteilnehmer*innen und zeigen, wie sie das Thema umgesetzt, und welche Erfolge und Ergebnisse sie damit erzielt haben
Gut eingebunden können sie die Teilnehmenden motivieren, am Ball zu bleiben und den Kurs durchzuarbeiten, da es ihnen anhand der Geschichte auch ihre eigenen Ziele mit dem Kurs wieder vor Augen führt.
Erfolgsgeschichten und Fallstudien eignen sich auch gut für die Bereiche, von denen du weißt, dass sie von den Kursteilnehmer*innen gerne auch mal übersprungen oder für nicht so wichtig erachtet werden.
Damit kannst du ihnen auch charmante Art aufzeigen, warum es sich lohnt, gerade diesen Abschnitt anzugehen.
3. Metaphern und Analogien
Auf den ersten Blick vielleicht seltsam, das unter 'Geschichten' zu zählen, aber für mich sind das kleine Mini-Geschichten, die die Informationen aus dem Kurs in einen neuen Kontext stellen und eine Verbindung zu etwas herstellen, dass den Kursteilnehmer*innen schon bekannt ist.
Denn genaugenommen, wenn ich zum Beispiel sage, das Onlinekurs-Erstellen ist wie Kuchenbacken und das dann Schritt für Schritt erkläre, dann webe ich den Prozess der Kurserstellung in die Geschichte von etwas ein, wo es eigentlich nicht hineingehört.
(Dazu gibt es übrigens wirklich einen Blogartikel von mir, denn Onlinekurse Erstellen IST wie Kuchenbacken)
Metaphern und Analogien ermöglichen es uns, komplexe, unbekannte Vorgänge greifbar zu machen.
Klar, kein Vergleich passt zu 100%. Aber es ist ein Anfang, um das Verstehen des Sachzusammenhangs zu erleichtern. Ein erster Schritt. Und wenn die Teilnehmer*innen diesen einmal gegangen sind, wenn ein Grundverständnis da ist, dann ist es viel leichter dieses Bild nachher mit Details auszuschmücken oder an verschiedenen Stellen zu verändern und zu präzisieren.
4. Beispiele
Bei Beispielen sind geradezu die perfekte Möglichkeit, Storytelling zu verwenden.
Geschichten liefern an dieser Stelle einen super Rahmen, um die Informationen einzuordnen. Sie geben einen Kontext und können zeigen, worauf es bei der Anwendung ankommt.
So kannst du den Teilnehmer*innen sehr gut verdeutlichen, wie eine bestimmte Aufgabe in unterschiedlichsten Situationen gelöst werden kann.
Dadurch ist es möglich, eine Brücke von der Theorie in die Praxis zu bauen, was es den Teilnehmenden später erleichtert, das Thema in ihrem eigenen Kontext anzuwenden.
Durch Beispiele von ehemaligen Teilnehmer*innen, von dir oder auch aus fiktiven Situationen, kannst du auch sehr gut darstellen, wie vielfältig ein bestimmtes Thema sich zeigen kann. Wie viele verschiedene Möglichkeiten es gibt, wie sich das im Berufsalltag zeigen kann.
Gerade bei Beispielen bietet es sich an, diese Vielfalt auch wirklich abzubilden, und nicht nur 1-2 Beispiele zu geben, sondern mehrere.
Die Wahrscheinlichkeit ist damit dann relativ, dass sich die Teilnehmer*innen mit einem davon identifizieren können, oder dass sie sich vielleicht Formulierungen oder Ansätze abschauen, die ihnen dann dabei helfen es selbst zu tun.
5. Fiktive Charaktere
In manchen Onlinekursen bietet es sich an, einen fiktiven Charakter oder eine Art Avatar zu erstellen, der die Lernenden durch den Kurs begleitet.
Sie können dem Charakter bei der Lösung von Aufgaben über die Schulter schauen, bestimmte Szenen aus der Beobachter-Perspektive miterleben oder das Für und Wider von Entscheidungsmöglichkeiten diskutieren.
Und sie können sich überlegen, wie sie an der Stelle des fiktiven Charakters mit bestimmten Situationen oder Herausforderungen umgehen könnten.
Bei bestimmten Themen ist es ein guter Einstieg, erstmal bei einer neutralen dritten Person darüber nachzudenken, bevor das auf die eigene Situation angewendet wird, da wir bei anderen einfach leichter, neutraler, ehrlicher und unbefangener draufschauen können.
6. Interaktive Storytelling-Elemente
Zum Abschluss möchte ich dir noch von einer Möglichkeit erzählen, wie Storytelling noch eingesetzt werden kann, die mich schwer beeindruckt hat.
Auch wenn das ziemlich aufwändig ist.
Aber das sollte an in einem Artikel über Storytelling Möglichkeiten für Onlinekurse einfach nicht fehlen.
Vor ein paar Jahren habe ich einen Onlinekurs gesehen, bei dem die Teilnehmenden in die Rolle eines fiktiven Charakters geschlüpft sind und aus dessen Perspektive Entscheidungen getroffen haben.
Es ging dabei um eine Schulung zum Projektmanagement.
Die Teilnehmenden haben - wie bei einem Computerspiel - nach und nach die verschiedenen Leute kennengelernt, die an dem fiktiven Projekt beteiligt waren, haben herausgefunden, was ihnen bei dem Projekt wichtig war und haben zwischendrin immer wieder so kleine Lern-Nuggets bekommen, die ihnen Tipps mit dem Umgang bestimmter Situationen gegeben haben.
Und je nachdem, welche Entscheidungen sie in Bezug auf das Projektmanagement getroffen haben, hat sich dann auch die Reaktion ihrer fiktiven Teammitglieder im Kurs geändert und sogar der Verlauf des Projektes als Ganzes.
Am Ende gab es dann eine Auswertung mit Feedback, wie sie mit der Projektsituation umgegangen sind.
Anschließend konnten sie sich überlegen, ob sie den Kurs nochmal machen möchten, um ihre Erkenntnisse einfach mal in dieser fiktiven, geschützten Umgebung anzuwenden.
Aber nochmal.
Das umzusetzen ist extrem zeitintensiv und gerade in einem Selbstlernkurs nur mit ziemlichem technischen Aufwand zu realisieren.
So ließe sich dieses Storytelling Beispiel auch in deinem Onlinekurs verwenden
Nimm diese Idee einfach als Inspiration mit.
Du könntest zum Beispiel in einem Live-Onlinekurs eine fiktive Situation beschreiben, die Leute in Kleingruppen aufteilen, wo dann jede*r eine bestimmte Rolle übernimmt und sie dann wie bei einem Rollenspiel sich mit einer bestimmten Fragestellung auseinandersetzen müssen - eben aus ihren gewählten Positionen heraus.
Und in einem Selbstlernkurs könntest du ihnen eine ähnliche Aufgabe geben, bei der sie vielleicht aus einer bestimmten Perspektive auf ein bestimmtes Thema schauen sollen.
In einem Kurs über das schreiben von Website Texten könnten sie zum Beispiel Websites aus Sicht von Webdesigner*innen, Grafiker*innen, Texter*innen, Leser*innen oder auch als Anbieter*in betrachten.
Der Wechsel der Blickwinkel, das einnehmen von verschiedenen Perspektiven können enorm dazu beitragen, dass ein Thema auf einmal umfassend greifbar wird und die Teilnehmenden es wirklich verstehen, statt einfach nur von außen, von einem bestimmten Aspekt aus drauf zu schauen.
Und wie bei dem fiktiven Charakteren: in einer fremden Situation ist es leichter da von außen mit einer neugierig - offenen Perspektive draufzuschauen und damit Lösungen zu finden, die bei sich selbst nur schwer zu sehen sind.
Lasst uns mehr Geschichten erzählen
Geschichten bieten ein unglaubliches Potential und können deinen Onlinekurs bereichern, indem sie verschiedene Perspektiven aufzeigen, die Brücke zwischen Theorie und Praxis bauen und dabei helfen, komplexe Themen zu veranschaulichen.
Natürlich ist nicht jedes Thema gleichermaßen dafür geeignet, Storytelling mit einzubeziehen.
Aber bestimmt ist dir beim Lesen der Storytelling Beispiele bereits die ein oder anderen Ideen gekommen, wie dein Onlinekurs davon profitieren könnte.
(Dann schreib sie am besten direkt auf. Nicht dass dein Gehirn sie gleich wieder aussortiert, weil die nächsten Infos in deinen mentalen Konferenzraum hinein möchten.)
Und wie immer gilt: Überleg dir, was du dir, deinem Kurs und deinen Teilnehmenden passt und triff dann eine ganz bewusste Entscheidung, was davon du wie einsetzen möchtest.