Dungeons, Dragons und Onlinekurse

Was haben das Fantasy-Spiel Dungeons and Dragons und das Onlinekurs-Erstellen gemeinsam?

Und nein, das ist keine Scherzfrage.


Nachdem ich mich letzte Woche wieder viel mit diesem wunderschönen Hobby beschäftigt habe, ist mir bewusst geworden, dass wir einiges von Pen & Paper Rollenspielen für hochwertige Onlinekurse abschauen können.


Aber keine Sorge.
Das ist zwar so ein bisschen eine Nerd-Folge, aber damit du von den Tipps etwas für dienen Onlinekurs mitnehmen kannst, ist es nicht notwendig, dass das schon einmal selbst gespielt hast.


Möchtest du lieber hören als lesen?

Zu diesem Blogartikel gibt es auch eine Podcast-Folge mit dem gleichen Inhalt.


Ich bin begeisterte D&D Spielerin.

Für alle, die das nicht kennen: D&D ist die Abkürzung für Dungeons and Dragons.

Dungeons and Dragons ist ein sogenanntes Pen and Paper Rollenspiel, eine Art Erzählspiel mit Würfeln, in dem du gemeinsam mit Freunden deine Abenteuer selbst erleben kannst.


Wenn du den letzten D&D Film, Honor among Thieves, gesehen hast (den ich übrigens sehr empfehlen kann), dann hast du einen guten Vergleich, was für Abenteuer eine D&D Gruppe so erleben kann.
Nur, dass wir dabei gemütlich bei uns zuhause sitzen und unsere Charaktere nur in unserer Fantasie unterwegs sind.

Es gibt noch etliche andere Rollenspiele. Manche in Science Fiction Welten, andere bei denen du weit in der Zukunft spielst oder aber sogar auch ein Herr der Ringe Rollenspiel, bei dem du selbst in Mittelerde mit deinen Gefährten unterwegs bist.


Ein paar Sachen haben alle guten Rollenspiele gemeinsam.

Und davon lässt sich einiges für hochwertige Onlinekurse lernen.


1. Der Game Master 

Das Rollenspielen steht und fällt mit dem sogenannten Game Master.
Das kannst du dir so ein bisschen vorstellen, wie den Erzähler in einem Hörspiel

Der Game Master ist die Person, die das Spiel für die Teilnehmenden gestaltet, sich die Geschichte ausdenkt und den Rahmen für das Abenteuer erschafft, in dem die Held*innen dann unterwegs sind.

Als Game Master legst du die Storyline fest und erklärst den Spieler*innen, was ihnen alles im Laufe ihres Abenteuers begegnet.

Du versorgt sie mit allen Informationen für ihr Abenteuer und schaust darauf, dass das Spiel für alle in der Runde ein cooles Erlebnis ist.


Game Master deines Onlinekurses bist du!

Du bereitest den Onlinekurs so vor, dass die Teilnehmer*innen möglichst gut damit lernen können.

Du überlegst dir, welches Wissen sie an welcher Stelle brauchen und wie du ihnen das am besten zur Verfügung stellen kannst.


Außerdem achtest du darauf, dass niemand verloren geht und sie das notwendige Wissen sammeln können, um die späteren Module gut zu bearbeiten..

Wenn du einen Onlinekurs erstellst, gestaltest du sozusagen die Lernwelt, in der sich die Teilnehmer*innen bewegen. Du hast es in der Hand, ob sich das für sie wie ein stupider 10 Tagesmarsch durch die Wüste anfühlt, oder wie eine faszinierende Reise, auf die sie sich voller Neugier begeben können und dabei tolle neue Sachen entdecken.


Wie könntest du also deinen Onlinekurs gestalten, dass die Teilnehmer*innen neugierig auf Entdeckungsreise gehen, und das Lernen zu einer coolen Erfahrung wird, an die sie sich später noch gerne erinnern?


2. Die Quest

Jede Gruppe Abenteurer*innen bekommen am Anfang des Spiels eine Quest, eine Aufgabe oder Herausforderung, die sie bewältigen oder erfüllen müssen.

Die Quest ist der Grund, warum sie sich auf die Reise machen.
Es ist das Ziel, das sie im Laufe des Spieles erreichen wollen.


Und so eine Quest gibt es natürlich auch bei Onlinekursen.

Nur das sie dort Lernziel heißt.
(Wobei ich immer wieder am Überlegen bin, das nicht umzubenennen. Quest klingt einfach viel cooler :P)


Aber genau wie beim Rollenspiel gilt: Das Lernziel ist der Grund, warum die Teilnehmer*innen sich auf die Lernreise machen, und den Kurs durcharbeiten.


Wenn du die Quest oder das Lernziel aussuchst, solltest du dir ein paar Fragen stellen, damit es später für die Teilnehmenden nicht total frustrierend wird, sondern sie motiviert dran bleiben.

  • Ist die Quest für sie machbar? Ist es realistisch, dass sie das Ziel erreichen können?
  • Sind sie gut ausgerüstet? Also haben sie alles notwendige (Vor-)Wissen und lernen sie auf dem Weg dorthin all die Fähigkeiten, die sie dafür brauchen?
  • Ist ihnen klar, was sie erreichen sollen? Wissen sie, auf welches Ziel sie hinarbeiten?

Wenn du diese Fragen bei der Auswahl deiner Lernziele berücksichtigst und deinen Onlinekurs anschließend entsprechend gestaltest, wird es für die Teilnehmenden viel leichter, sich der Quest zu stellen und sie erfolgreich zu meistern.


Wie könntest du also deine Kursteilnehmer*innen gut für ihre Onlinekurs-Quest ausrüsten? Welche Informationen brauchen sie, welche Fähigkeiten müssen sie erwerben und welche kleinen Zwischenziele müssen sie erreichen, damit sie ihre Lernziele auch wirklich erreichen können?


3. Die Story

Was wäre ein Pen & Paper Rollenspiel ohne eine gute Story?

Sie ist das, was es den Spielern ermöglicht, sich in ihre Charaktere und in die ganze Situation hineinzuversetzen. Was sie in ihren Bann zieht, begeistert und motiviert, sich der Quest zu stellen.
Die Story ist das epische Abenteuer, das noch Jahre später im Gedächtnis bleibt.

Es ist das, was aus den einzelnen Informationen ein großes Ganzes macht, und von einem Punkt zum nächsten führt.

Storytelling kannst du nicht nur für dein Marketing einsetzen, sondern definitiv auch für Onlinekurse.

Geschichten faszinieren.
Geschichten motivieren.
Geschichten bleiben im Kopf.


Und all das hilft den Lernenden bei der Arbeit mit deinem Kurs.


Wie kannst du die Lernenden durch den Onlinekurs begleiten? Wo ist der rote Faden, dem sie folgen können? Wie könntest du die Materialien gestalten, dass es für sie greifbar wird? Welche Geschichten, Anekdoten oder Beispiele könnten ihnen dabei helfen, die Informationen zu verstehen und sie in Erinnerung zu behalten?


Storytelling bietet noch viel mehr Vorteile und Möglichkeiten für Onlinekurse. Aber da gibt es irgendwann mal einen separaten Blogartikel dazu.
Das würde hier sonst den Rahmen sprengen.


4. Nicht-Spieler*innen Charaktere (NSCs) 

Im Laufe der Quest werden die Spieler*innen immer wieder NSCs begegnen.

Das sind die Figuren/ Personen im Spiel, die nicht von den Mitspieler*innen gespielt werden, sondern alle vom Game-Master.


(z.B. der Wirt in dem Gasthaus, in das deine Abenteuer Gruppe heute Abend geht. Oder alle anderen Gäste, die nicht zu deiner Gruppe gehören. Genauso wie der lustige Barde, den deine Gruppe unterwegs trifft, und der alle mit seinen falsch zitierten Redewendungen amüsiert. )


NSCs haben sehr oft wichtige Hinweise und Tipps, um die Quest zu bestehen oder sie helfen den Held*innen, ihrem Ziel näher zu kommen.


Für deinen Onlinekurs gibt es auch unzählige Möglichkeiten, wie du die Teilnehmer*innen über die reinen Infos hinaus zusätzlich unterstützen kannst.

Dazu gehören zum Beispiel:

  • hilfreiche Tipps
  • Beispiele, wie etwas gut gelöst wurde
  • FAQ-Abschnitte, 
  • Schritt-für-Schritt Anleitungen
  • Erfahrungsberichte (wie etwas konkret umgesetzt wurde)
  • relevante (!) Zusatz-Links
  • oder auch Tool-Empfehlungen.


Welche Elemente könntest du in deinen Onlinekurs einfügen, die die Teilnehmenden dabei unterstützen, ihr Lernziel zu erreichen.

Welche kleinen Tipps, Kniffe oder Hilfestellungen würden ihnen ihren Lernweg erleichtern?


5. Erfahrung Sammeln 

Ganz am Anfang des Abenteuers sind die Spieler*innen noch nicht in der Lage, ihre Quest zu bestehen.

Aber im Laufe der Zeit sammeln sie Erfahrung.
Sie Lernen dazu.
Und je mehr sie lernen, desto mehr Fertigkeiten und Wissen haben sie, um die nächsten Hürden der Quest zu meistern.


Würde der Game Master sie zu früh in eine Situation führen, der sie nicht gewachsen sind, würde das bei den Spieler*innen nur zu Frust führen, weil sie schnell merken, dass sie zu dem Zeitpunkt einfach noch keine Chance haben, sich der Herausforderung zu stellen.


Bei deinem Onlinekurs ist es ebenfalls wichtig, dass du darauf schaust, welches Wissen und welche Fertigkeiten die Lernenden bereits haben.

Wenn die Aufgaben zu schnell zu schwierig werden oder du zu schnell zum nächsten Thema weiter gehst, kann es passieren, dass die Teilnehmenden an der Stelle nicht weiter kommen und hängen bleiben.


Wie kannst du also deinen Kurs so aufbauen, dass die Kursteilnehmer*innen entspannt die notwendigen Fertigkeiten entwickeln können, um sich den schwierigeren Aufgaben zu stellen und schließlich die Quest erfolgreich zu meistern. 



Es ist ein Spiel

Mit diesem Blogartikel möchte ich dich ermutigen, dein Onlinekurs-Projekt vielleicht auch etwas spielerischer anzugehen und es so zu gestalten, dass es etwas ist, das Spaß macht, wo deine Lernenden sich drauf freuen und gerne daran weiterarbeiten.


Lernen ist so etwas wunderbares.

Für mich hat das immer auch etwas magisches, dass du im Laufe einer gewissen Zeit auf einmal Sachen selber kannst oder weißt, die sich vorher noch angefühlt haben, wie ein unüberwindbarer Berg.


Damit das möglich ist, muss Lernen etwas sein, dass ich gerne mach.
Und wo ich mich gerne damit beschäftige.


Wenn du deinen Onlinekurs so gestaltest, dass du

  • als Game-Master dafür sorgst, dass sich die Teilnehmenden im Kurs wohlfühlen und es eine coole Erfahrung wird, die ihnen Spaß machst,
  • die Lernziele (die Quest des Kurses) so festlegst, dass sie sie erreichen können,
  • sie durch eine gute Story leicht durch den Kurs führst und ihnen damit erleichterst, sich an die relevanten Informationen zu erinnern,
  • ihnen Tipps und Unterstützungsmaßnahmen in Form von Onlinekurs-NSCs zur Seite stellst,
  • ihnen ermöglichst, die notwendige Erfahrung Schritt für Schritt zu sammeln,

dann kann dein Onlinekurs zu etwas werden, was ihnen noch lange in guter Erinnerung bleibt.

Und wo sie am Ende voller Stolz sagen können:

Ich habe die Quest gemeistert.🐉

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