Onlinekurse mit KI erstellen?


Diesen Blogartikel schiebe ich schon eine Weile vor mir her.

Das Thema KI ist mittlerweile so unglaublich emotional aufgeladen, dass ich das eigentlich nicht weiter befeuern wollte.

Aber ich merke, dass ich etwas dazu sagen möchte, seit ich immer öfter Anfragen bekomme, die in etwa so klingen: 

"Also die Struktur und die Inhalte erstellt mir ChatGPT. Ich suche jetzt noch jemand für die technische Umsetzung. Vom Video Schnitt bis zum Einpflegen auf der Kursplattform."


Zum Thema KI beobachte ich ein ganzes Spektrum an Meinungen.
Im Extrem wird KI entweder enthusiastisch für ALLES genutzt, wo es irgendwo geht. Oder auf der anderen Seite wird KI nach Möglichkeit vermieden. 


Wichtig:

Wenn ich in dieser Folge über KI beim Onlinekurs-Erstellen spreche, geht es mir nicht darum zu sagen: KI ist gut oder schlecht.

Mein Ziel ist es vielmehr, zu reflektieren: Wo macht der Einsatz von KI aus medienpädagogischer Perspektive Sinn, und wo ist es eher eine Verschlimmbesserung.


Möchtest du lieber hören als lesen?

Zu diesem Blogartikel gibt es auch eine Podcast-Folge mit dem gleichen Inhalt.

Onlinekurse mit KI erstellen - ja oder nein?

Aus medienpädagogischer Perspektive ist KI super spannend. 

Alleine schon, mir anzuschauen, wie das Nutzungsverhalten ist, was Chancen und Risiken sind, und wie ein sinnvoller und förderlicher Umgang mit KI aussehen kann.

In dieser Blogartikel bekommst du einen Einblick in meine Gedanken zum Thema: KI beim Onlinekurs erstellen. Wo macht das Sinn, und wo du lieber die Finger davon lassen solltest.


Was ist KI nochmal genau?

Damit wir hier wirklich alle das selbe im Kopf haben, nochmal ein paar Worte vorab dazu, was KI überhaupt ist.
Denn mit Intelligenz hat KI bisher nichts zu tun.

Vielmehr ist KI einfach ein riesengroßer Algorithmus, der auf Basis von Wahrscheinlichkeiten Ergebnisse zusammenbastelt.
Und das sogar recht gut.


KI kann dabei nichts selbst erfinden. Sondern vielmehr einfach nur auf Basis der Trainingsdaten, die dem Algorithmus zur Verfügung gestellt wurden, neue Ergebnisse zusammenwürfeln.

Wobei dieses Würfeln natürlich nicht so einfach ist wie beim Pen& Paper Rollenspielen, da KI komplexe Algorithmen zu Grund liegen, die auf Basis von Wahrscheinlichkeiten, das nächste passende Token berechnen.

KI weiß also nichts im eigentlichen Sinn – sie greift auch nicht auf eine Datenbank mit Fakten zurück. Sie wurde mit Sprachdaten trainiert und berechnet, was wahrscheinlich am besten passt. Nicht mehr und nicht weniger.


Das Potential von KI

Wenn ich mir anschaue, was generative KI aktuell schon alles macht, kann ich dabei gut verstehen, warum Menschen auf die Idee kommen, ihren Onlinekurs halt mit KI zu erstellen.

KI schreibt

  • Blogartikel
  • Social Media Beiträge
  • Podcastskripte
  • Newsletter
  • Websitetexte,
  • ja sogar ganze Landingpages


Jedenfalls mehr oder weniger gut. Und das ist genau der Punkt!
Nur mehr oder weniger gut.


Und wie ist das mit der Qualität?

Die Qualität hängt von ganz vielen Faktoren ab.

  • wie gut ist die Informationsbasis dazu? Also die Daten, auf die KI für die Antwort zugreifen kann.
  • welche KI verwendest du gerade?
  • wie gut ist der Prompt?
  • und was spuckt der Algorithmus gerade aus?


All das lässt sich mehr oder weniger beeinflussen.

  • Prompts lassen sich optimieren
  • KI lässt sich durchtesten,
  • und Infos kannst du selbst zusammenstellen und hochladen


Soweit so gut. Damit lässt sich definitiv was produzieren.

Aber:  Kannst du das Ergebnis auch beurteilen?


Das Problem mit KI Ergebnissen

Wenn du jetzt denkst "Was meint sie denn jetzt damit?", lass mich das kurz erklären.

Ich geb' dir dazu ein Beispiel:

Stell dir vor, du hast noch nie einen Blogartikel geschrieben. Du weißt nicht, worauf du achten musst. Aber du denkst dir: "Super, ich bitte einfach KI, das für mich zu machen!"

Du hast dir von irgendwo her sogar noch einen guten Prompt besorgt und los geht's.
KI erstellt dir einen Text. Auf den ersten Blick liest sich der auch ganz gut.

Und weiter? Würdest du erkennen, ob alle wichtigen Kriterien erfüllt sind?

Ob er SEO optimiert ist -  also sinnvoll SEO optimiert ist? Ob er in deine Strategie passt? Ob der Aufbau das leichte Lesen unterstütz oder echt schwer zu konsumieren ist?


Bis zu einem gewissen Level würde ich sagen: Ja, definitiv. Aber halt auch nicht mehr.

Und das ist die Krux an KI. KI kann (!) uns die Arbeit leichter machen. Prozesse beschleunigen oder vereinfachen. Oder neue Gedanken anstoßen. 

Aber wenn die Anwender*innen nicht das Ergebnis beurteilen können, dann ist diese Content-Flut eher kontraproduktiv. Weil es sowohl deinem guten Ruf schadet, wenn eben Murks rauskommt, als auch deiner Expertise. 


KI beim Onlinekurs-Erstellen nutzen - ja oder nein?

Meine Empfehlung zum Thema KI ist daher, nur diejenigen Sachen an KI abzugeben, die ich an sich auch selbst machen könnte. Wo ich das Ergebnis einschätzen kann. Wo ich klar erkenne:

  • Erfüllt das die Qualitätskriterien, die ich anstrebe. Oder ist das Murks
  • Wo muss noch drüber gearbeitet werden?
  • Ist das Weichspüler-Content ohne Persönlichkeit, oder trifft das meine Tonalität.


Dazu kommt: KI denkt nicht für dich mit.

Es führt einfach nur die Eingabe durch. Und gerade beim Thema Onlinekurse haben die wenigsten Leute auf dem Schirm, worauf sie beispielsweise bei der Struktur achten sollten. Woher auch. Medienpädagogik, eLearning und Co. -  das ist ein Fach für sich. Und Onlinekurs-Didaktik ist dazu auch nochmal was ganz anderes, als Präsenz Didaktik. Das haben auch alle recht schnell gemerkt, die einfach ihre Präsenz-Kurse 1:1 in einen Selbstlernkurs übertragen wollten.


Ein Prompt, der jetzt sagt 'schau mal, hier ist das Thema, das ist die Zielgruppe: Erstelle mir bitte eine passende Struktur für meinen Onlinekurs" WIRD dir eine mögliche Struktur ausspucken.

Aber wenn du die KI vorab nicht genau sagst, wie diese Struktur auszusehen hat, damit die Lernenden auch gut und sinnvoll durch den Kurs begleitet werden, damit sie ihre Lernziele erreichen und alles inhaltlich sinnvoll zusammenpasst. Dann ist das ein Glücksspiel, ob diese Struktur, die dir KI da erstellt hat, dann auch wirklich förderlich für deinen Kurs ist.

Auch, wenn es auf den ersten Blick vielleicht sogar gut aussieht, kann so eine KI-Struktur didaktisch trotzdem total schwach sein.


Und deine Persönlichkeit geht verloren

Dazu kommt: Oft ist das Ergebnis auch einfach nicht mehr du.

Gerade bei Onlinekursen ist das auch nicht zu unterschätzen. Denn als Nutzerin mache ich auch wegen dir als Person. Wegen DEINEN Erfahrungen, DEINEN Methoden, DEINER Persönlichkeit. 

Nicht einfach nur wegen den Infos.

Da könnte ich sonst wirklich gleich ChatGPT fragen, statt den Kurs zu kaufen.


Fazit

KI an sich ist weder gut noch schlecht. Es kommt - wie so oft -  drauf an, wer sie wie benutzt.

Und wenn du KI einsetzt empfehle ich dir, sie nur für diejenigen Sachen zu verwenden, die du auch selbst machen könntest. Wo du dir auch selbst zutraust, ein gutes Ergebnis hinzubekommen.

Andernfalls hast du dann zwar ein Ergebnis, aber wenig Ahnung ob das jetzt gut oder schlecht ist.


KI kann die Arbeit unglaublich erleichtern, keine Frage. Aber ich finde, wir sollten mal ein bisschen bewusster entscheiden, für was wir dieses Tool einsetzen, und wo es Sinn macht, die Aufgabe selbst zu erledigen, oder sich Expert*innen dazu zu holen, die wissen, worauf sie achten müssen, damit das Ergebnis dann auch wirklich gut und hochwertig wird.

Denn einfach nur viel Inhalt zu produzieren, das sollte meiner Meinung nach nicht das Ziel sein.

Vielmehr geht es für mich darum, mit dem, was wir weitergebe, wirklich etwas zu bewirken.


Wenn du Unterstützung bei deinem Onlinekurs suchst, damit der Kurs auch - mit oder ohne KI - deinen Qualitätsansprüchen genügt, schau gerne mal hier:

Zum Newsletter anmelden

Du bekommst von mir regelmäßig eMails mit

  • zusätzlichen Tipps für deinen Onlinekurs
  • Infos zu neuen Blogartikeln
  • meinen Angeboten
  • Geschichten und Neuigkeiten rund um mein Business und mich

Deine Einwilligung in den Versand meiner eMails kannst du jederzeit widerrufen. Dafür findest du am Ende jeder eMail einen 'Abbestellen' Link. Der Versand der eMails erfolgt auf Grundlage meiner Datenschutzerklärung.

>