Was ist ein Onlinekurs?

Oder: Das Problem mit der Onlinekurs-Definition

Wusstest du, dass es überhaupt keine allgemeine Definition davon gibt, was genau ein Onlinekurs ist?

Wir haben zwar alle so eine gewisse Vorstellung davon, was so ein Onlinekurs ist, aber ich habe schon recht häufig festgestellt, dass das dann doch ganz schön weit auseinander gehen kann.

Deshalb möchte ich dir heute erklären, was ICH unter einem Onlinekurs verstehe, damit du in Zukunft immer ganz genau weißt, was ich da eigentlich genau meine.

Möchtest du lieber hören als lesen?

Zu diesem Blogartikel gibt es auch eine Podcast-Folge mit dem gleichen Inhalt.


Eine Definition von ‚Onlinekurs‘ muss her

Seit meinem Mathe Studium habe ich ein gewisses Faible für Definitionen.

Und nachdem es keine offizielle Definition von Onlinekurs gibt, habe ich auch schon recht früh, meine eigene Definition von einem Onlinekurs festgelegt.

In diesem Blogartikel erkläre ich dir als erstes diese Definition. Damit du weißt, was ICH meine, wenn ich von einem Onlinekurs spreche.

Anschließend möchte ich dir noch die Verschiedenen Arten von Onlinekursen vorstellen, aus denen du auswählen kannst, wenn du deinen eigenen Onlinekurs erstellst.

Zum Schluss erfährst du noch, was eigentlich alles in so einen Onlinekurs hineingehört.


Einen Onlinekurs definiere ich wie folgt:

Bei einem Online-Kurs werden die Inhalte zu einem bestimmten, in sich abgeschlossenen Thema in einem zeitlich begrenzten Rahmen mit Hilfe digitaler Medien vermittelt. Der Online-Kurs ist für mehrere Teilnehmer*innen ausgelegt und eine Teilnahme ist ortsunabhängig möglich.



Erklärung der Definition

Damit klar wird, warum die einzelnen Punkte wichtig sind, möchte ich noch etwas genauer auf diese Definition eingehen.


Ein Onlinekurs  - ein abgeschlossenes Thema

Ein Onlinekurs ist auf ein bestimmtes Lernziel ausgerichtet. Dieses Lernziel wird von dem Thema des Onlinekurses abgedeckt. Und da sich genau sagen lässt wann das Lernziel erreicht ist – jedenfalls wenn du das Lernziel gut festgelegt hast – ist auch das Thema in sich abgeschlossen.

Dadurch ergibt sich dann auch, dass der Zeitliche Umfang des Onlinekurses begrenzt ist. Denn wenn das Thema irgendwann durch ist, und die Lernenden ihr Lernziel erreich haben, sind sie mit dem Onlinekurs fertig.


Der ONLINE-Kurs

Ein Onlinekurs nutzt dabei digitale Medien. Klar. Sonst wäre es kein ONLINE-Kurs, sondern einfach nur irgendein Kurs. Digitale Medien können dabei alles sein von einem PDF, einer Bilddatei bis hin zu interaktiven Videos. Also alle Möglichkeiten, Informationen digital weiterzugeben.

Was einen Onlinekurs von der 1:1 Arbeit unterscheidet ist, dass er für mehrere Teilnehmer*innen ausgelegt ist. Er wird nicht jeweils individuell erstellt und rausgegeben, sondern ist so gestaltet, dass er von den unterschiedlichsten Leuten aus der Zielgruppe für den Onlinekurs bearbeitet werden kann.


Wissen aus der ganzen Welt

Und zu guter Letzt: Diese Leute können an dem Onlinekurs von egal wo teilnehmen, solange sie einen Internetzugang haben.

Der Onlinekurs ist damit sozusagen ortsunabhängig.



Ortsunabhängig – aber nicht unbedingt zeitunabhängig.

Aber: Ein Onlinekurs ist nicht unbedingt zeitunabhängig.

Beim Wort Onlinekurs haben viele einfach nur den klassischen Selbstlernkurs im Kopf. Oder einen betreuten Selbstlernkurs.

Selbstlernkurse sind in der Tat auch zeitunabhängig denn die Kursteilnehmer*innen können sich bei einem Selbstlernkurs komplett frei aussuchen, wann sie an dem Kurs arbeiten.


Neben den Selbstlernkursen gibt es aber auch noch solche Live Onlinekurse.

In der Online-Business-Bubble werden sie auch oft Gruppenprogramme genannt. Aber aus medienpädagogischer Sicht sind das in der Regel auch Onlinekurse.

Wenn du also ein Gruppenprogramm hast oder anbieten möchtest, das zählt als Onlinekurs und du kannst viele von den Tipps hier auch dafür verwenden.

Der große Unterschied zwischen einem Gruppenprogramm bzw. Live Onlinekurs und einem Selbstlernkurs, ist, dass es vorgegebene Kurs-Zeiten gibt, wo sich die Teilnehmer*innen alle zur selben Zeit treffen und an den Inhalten des Onlinekurses arbeiten.

Damit ist diese Art von Onlinekurs nicht zeitunabhängig. Aber immer noch ortsunabhängig.

Live Onlinekurse werden daher in der Medienpädagogik auch synchrone Onlinekurse genannt, und Selbstlernkurse sind dann entsprechen die asynchronen Onlinekurse.


Gestalte dein Onlinekurs Format individuell mit Blendet Learning

Wenn du dir überlegst, welche Art von Onlinekurs du anbieten möchtest, gibt es aber noch eine dritte, ziemlich coole Möglichkeit.

In der Medienpädagogik wird das Blende Learning genannt. Meint aber nichts anderes, als dass du Selbstlernkurse und Live-Onlinekurse miteinander vermischt.

Du suchst dir also jeweils die Elemente heraus, die für dich, dein Thema und deine Kursteilnehmer*innen gut passen, und kombinierst sie so, dass am Ende ein Onlinekurs herauskommt, der zu einem Teil feste Kurszeiten hat, zum anderen Teil asynchron (= nicht zu einer vorgegebenen Zeit) bearbeitet werden kann.

Das eignet sich zum Beispiel dann, wenn du weißt, du hast einen ziemlichen Theorie Block, den erstmal alle durcharbeiten müssen, bevor ihr dann tiefer in das Thema einsteigt. Da könntest du dann beispielsweise erstmal einen Selbstlernkurs-Teil vorschalten, der dann im Rahmen von einem Live-Onlinekurs fortgesetzt wird. Oder aber auch durch dein 1:1 Angebot.

Das ist das schöne, an blendet Learning. Du kannst dir einfach die Elemente aussuchen, die passen, und sie dann durchdacht zusammenfügen.


Elemente eines Onlinekurses

Zum Schluss dieser Episode möchte ich noch mit dir darüber sprechen, was denn alles in so einen Onlinekurs hinein kommt.

Denn eine Sache fehlt bei ganz vielen Onlinekursen, obwohl sie so wichtig ist.


Die Inhalte

Das offensichtliche, was hinein kommt, sind die Informationen zu dem Kursthema.

Diese Infos können in Form von Texten, Grafiken, Schaubildern, Videos oder Audio Dateien aufbereitet werden.

Dann ist es aber noch nicht getan, auch wenn einige Onlinekurse genau da aufhören.


Unterstützungsmaßnahmen und Anwendung

Mindestens genauso wichtig – aber aus pädagogisch didaktischer Sicht viel spannender – sind all die Materialien, die den Kursteilnehmer*innen zeigen, was sie jetzt mit all den Infos anstellen sollen. Wie sie die ganzen Infos dafür verwenden, dass sie es in ihrer eigenen Situation selber machen können.

Denn nein: Einfach nur aneinandergereihte Videos sind noch kein Onlinekurs. Da kann ich dann auch ein Sachbuch lesen.

Das coole an einem Onlinekurs für die Teilnehmer*innen ist ja gerade, dass sie mit den Infos nicht alleine gelassen werden, sondern dass da jemand ist, die sie dann an der Hand nimmt und ihnen Schritt für Schritt zeigt, was sie mit den Infos machen müssen, damit sie es am Ende auch selber können.

Wenn du jetzt merkst, dass das bei deinem Kurs noch fehlt. Mach dir bitte keine Vorwürfe.

Wenn du dich nicht gerade mit Pädagogik oder Didaktik auseinandergesetzt hast kannst du sowas einfach nicht wissen.

Aber jetzt, da es dir bewusst ist, kannst du das zum Beispiel für die nächste Kursrunde ergänzen.

Deine Kursteilnehmer*innen werden es dir danken.


So können Unterstützungsmaßnahmen aussehen

Diese zusätzlichen Materialien, die beim Verstehen und anwenden helfen, können zum Beispiel sein:

Workbooks (mit sinnvollen Aufgaben), Übungen, sinnvolle Beispiele, Schritt für Schritt  Anleitungen, Mindmaps, gute Fragen, die zum Nachdenken anregen oder auch Tipps, wie sie häufige Schwierigkeiten umgehen können



1001-Möglichkeit

Wenn du gerade einen Onlinekurs planst, nimm dir die Zeit und die Freiheit, für dich die Art von Onlinekurs auszusuchen – oder zusammenzustellen – die für deine individuelle Situation passt und mit der du dich wohlfühlst.

Denn Onlinekurs kann viel mehr sein, als ein klassischer Selbstlernkurs.

Im Rahmen einer Fokus Session kann ich dich auch gerne dabei unterstützen, das passende Onlinekurs Format für dich festzulegen.

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